Ketogene Ernährung: So funktioniert Keto wirklich

Gesund abnehmen, weniger Heißhunger, mehr Energie – die Keto-Ernährung kann viel mehr, als nur Kohlenhydrate streichen.



Keto vs. Low Carb – Zwei Begriffe, zwei Prinzipien, zwei völlig verschiedene Wege


Im Alltag werden Keto und Low Carb oft in einen Topf geworfen. Beide gelten als kohlenhydratreduziert, beide stehen für „gesunde Ernährung“ und beide scheinen irgendwie beim Abnehmen zu helfen. Doch wer sich intensiver mit den Mechanismen im Körper beschäftigt, merkt schnell: Keto ist nicht gleich Low Carb – und Low Carb ist nicht einfach nur eine abgeschwächte Form von Keto.


Der Ausgangspunkt: Kohlenhydrate reduzieren – warum eigentlich?


Die westliche Standardernährung ist reich an Zucker, Getreideprodukten, versteckten Kohlenhydraten und hochverarbeiteten Lebensmitteln. Die Folge: chronisch erhöhte Blutzuckerspiegel, permanente Insulinreize, Heißhunger, Energieschwankungen, Entzündungsprozesse – und damit ein Nährboden für Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Fettleber oder Insulinresistenz.


Sowohl Low Carb als auch Keto setzen hier an, indem sie die Kohlenhydratzufuhr deutlich senken.

 Das Ziel: Stoffwechsel entlasten, Blutzucker stabilisieren, Energieverwertung verbessern, Fettverbrennung aktivieren.


Aber der Unterschied liegt im Wie, Wie viel – und vor allem im Was passiert dann im Körper?
Was ist Low Carb?


Low Carb ist ein Ernährungskonzept, das die tägliche Zufuhr von Kohlenhydraten begrenzt – meist auf etwa 80 bis 150 Gramm pro Tag. Das ist deutlich weniger als in der üblichen Mischkost, aber noch ausreichend, um Glukose als primäre Energiequelle zu nutzen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Blutzuckerschwankungen, weniger Heißhunger, bessere Insulinsensitivität, langfristige Gewichtsregulation. Gleichzeitig bleibt die Auswahl an Lebensmitteln relativ breit: kohlenhydratarmes Obst, Hülsenfrüchte, stärkehaltiges Gemüse oder kleine Mengen Haferflocken sind durchaus möglich – solange der Rahmen nicht gesprengt wird.


Low Carb kann individuell angepasst werden, ist alltagstauglich und eignet sich besonders für Menschen, die flexibel bleiben möchten, aber dennoch gezielt etwas für ihre Stoffwechselgesundheit tun wollen.


Was ist Keto?


Die ketogene Ernährung geht einen entscheidenden Schritt weiter. Hier liegt die tägliche Kohlenhydratzufuhr bei maximal 20 bis 30 Gramm – oft sogar noch darunter. Damit zwingt die Ernährung den Körper, die Energiegewinnung komplett umzustellen: Weg vom Zuckerstoffwechsel, hin zur Fettverbrennung. In der Leber werden aus Fettsäuren sogenannte Ketonkörper gebildet – alternative Energielieferanten, die Gehirn, Muskeln und Organe gleichermaßen versorgen.


Dieser Zustand wird Ketose genannt – ein natürlicher Stoffwechselzustand, der ursprünglich in Hungerphasen auftrat. In der ketogenen Ernährung wird dieser Zustand gezielt durch eine bestimmte Makronährstoffverteilung angesteuert: sehr wenig Kohlenhydrate, moderates Eiweiß und ein hoher Fettanteil. Das Verhältnis liegt meist bei etwa 75 % Fett, 20 % Eiweiß und 5 % Kohlenhydraten.


In der Ketose verändert sich nicht nur der Brennstoffwechsel – auch hormonelle Prozesse, Entzündungsmechanismen, Sättigungssignale und die kognitive Leistungsfähigkeit zeigen spürbare Effekte.


Keto und Low Carb – ein Vergleich auf physiologischer Ebene
1. Energiestoffwechsel
Low Carb senkt den Glukosespiegel, greift aber weiter auf Zuckerreserven zurück. Keto stellt den Stoffwechsel vollständig um – Glukose spielt keine Rolle mehr, Ketonkörper übernehmen die Energieversorgung.
2. Insulinreaktion
Beide Konzepte senken den Insulinspiegel. Keto jedoch deutlich nachhaltiger, da die Hauptquelle für Insulinausschüttung – die Kohlenhydrate – nahezu vollständig entfällt.
3. Entzündungsregulation
Studien zeigen, dass die Ketose entzündungshemmende Signalwege aktiviert. Besonders relevant bei Autoimmunerkrankungen, PCOS, metabolischem Syndrom oder Migräne.
4. Sättigung und Hungergefühl
Keto führt bei vielen zu natürlicher Appetitreduktion durch stabile Blutzuckerwerte, gesteigerten Leptinspiegel und den Einfluss von Ketonkörpern auf das Sättigungszentrum im Gehirn. Low Carb wirkt auch sättigend, jedoch weniger konstant.
5. Alltagstauglichkeit
Low Carb lässt sich flexibel gestalten. Keto erfordert konsequente Umsetzung, gute Planung und Hintergrundwissen – ist aber sehr effektiv, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.


Wann macht was Sinn?
Low Carb eignet sich besonders für:
 Einsteiger in die kohlenhydratbewusste Ernährung
– Alltagstaugliche Gewichtsreduktion ohne exakte Makroplanung
– Reduktion von Heißhunger und Stabilisierung des Blutzuckers


Keto ist sinnvoll bei:
 Insulinresistenz, PCOS, Typ-2-Diabetes , entzündlichen Prozessen, Autoimmunerkrankungen
, neurologischen Erkrankungen, Migräne, Konzentrationsstörungen
– gezieltem Fettabbau bei gleichzeitigem Erhalt von Muskelmasse
– Menschen, die eine klare Struktur und schnelle Erfolge brauchen

Es sind zwei unterschiedliche Strategien mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Beide können wirksam sein – entscheidend ist, wie gut sie zu Deinem Stoffwechsel und Deinem Alltag passen. Wer die Unterschiede kennt, kann bewusst entscheiden. Wer den Stoffwechsel versteht, kann Ernährung gezielt einsetzen. Ohne Extreme. Ohne Verzicht. Sondern mit klarer Wirkung.

Keto bei Insulinresistenz – warum weniger Kohlenhydrate mehr Wirkung zeigen

Wenn Du unter Insulinresistenz leidest, hast Du nicht einfach nur ein Blutzuckerproblem – Dein gesamter Stoffwechsel ist aus dem Takt geraten. Viele versuchen es dann mit weniger Zucker, Light-Produkten oder mehr Bewegung. Aber der Schlüssel liegt viel tiefer: bei Deinem Hormonhaushalt. Und genau hier setzt die ketogene Ernährung an.


Was ist Insulinresistenz überhaupt?

Insulin ist das Hormon, das dafür sorgt, dass Zucker aus dem Blut in die Zellen geschleust wird. Wenn Du über Jahre zu viele Kohlenhydrate isst – egal ob süß oder herzhaft –, wird ständig Insulin ausgeschüttet. Irgendwann stumpfen die Zellen ab. Das Insulin wirkt nicht mehr richtig – man spricht von Insulinresistenz.
Die Folge:
– Müdigkeit nach dem Essen
– ständiger Heißhunger
– Bauchfett trotz Diät
– schlechter Schlaf
– erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2


Warum Keto hier so wirksam ist

Die ketogene Ernährung reduziert die Hauptursache: zu viele Kohlenhydrate. Wenn Du nur 20–30 g verwertbare Kohlenhydrate pro Tag zu Dir nimmst, sinkt der Insulinspiegel spürbar. Dein Körper lernt, Fett als Energiequelle zu nutzen – der Blutzucker bleibt stabil, der Hunger wird leiser, die Energie kommt zurück.
Viele Klientinnen berichten schon nach 2 Wochen Keto von:
– weniger Heißhunger
– klarerem Kopf
– sinkendem Bauchumfang
– besserer Stimmung
– besserem Zyklus


Was bei Keto bei Insulinresistenz besonders wichtig ist

– Konsequent bleiben: Auch kleine Mengen Zucker oder zu viele KH aus Milch, Obst oder versteckten Quellen können den Effekt blockieren
– Eiweiß dosieren: Zu viel Eiweiß kann ebenfalls Insulin anregen
– Regelmäßige Mahlzeiten: Keine Snacks, keine ständige Insulinbelastung
– Salz, Magnesium, Wasser: Der Mineralstoffbedarf ist erhöht


Mein Tipp aus der Praxis

Keto ist für viele mit Insulinresistenz das erste Mal, dass Abnehmen wieder funktioniert – ohne Kalorienzählen, ohne Hunger, mit Ergebnis. Aber: Du brauchst Struktur und Wissen. Einfach nur „weniger essen“ bringt Dich nicht weiter.


Rezept: Keto-Lachs mit Brokkoli-Zitronen-Gemüse

Zutaten für 1 Portion:
– 150 g Lachsfilet (mit Haut)
– 150 g Brokkoli
– 1 TL Zitronensaft
– 1 EL Olivenöl
– 1 kleine Knoblauchzehe (optional)
– Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Lachs mit Salz und Pfeffer würzen. In einer Pfanne mit Olivenöl auf der Hautseite ca. 5 Minuten knusprig braten, dann wenden und weitere 3 Minuten garen. Brokkoli in Röschen teilen, in etwas Salzwasser 5 Minuten dünsten. Danach mit Zitronensaft beträufeln und bei Bedarf mit einem Hauch Knoblauch abschmecken.
Nährwerte:
Fett: 32 g
Eiweiß: 25 g
Kohlenhydrate: 4 g

Wenn Du merkst, dass Deine Diäten früher oder später immer scheitern – und Du glaubst, es liegt an Dir – dann wird es Zeit, den Stoffwechsel endlich ernst zu nehmen. 




Keto und Heißhunger – warum Du plötzlich keine Lust mehr auf Zucker hast

Wenn Du ständig mit Heißhunger kämpfst, bist Du nicht allein. Für viele ist genau das der Grund, warum Abnehmen oder gesunde Ernährung im Alltag nicht klappt. Du nimmst Dir vor, „besser zu essen“, aber am Nachmittag meldet sich das Verlangen nach Süßem – und dann war’s das wieder mit dem Plan.
Genau hier setzt die ketogene Ernährung an. Denn Keto ist nicht nur eine Methode zum Abnehmen, sondern ein echter Gamechanger für Deinen Appetit.

Was passiert bei Heißhunger?

Heißhunger entsteht meistens durch Schwankungen im Blutzuckerspiegel. Wenn Du morgens mit einem süßen Frühstück startest, schnellt Dein Blutzucker hoch – fällt danach aber rasant ab. Das erzeugt das typische Gefühl von Zittern, Unruhe und Hunger, obwohl Du eigentlich satt warst.
Auch Stress, Schlafmangel und bestimmte Hormone können diesen Effekt verstärken.


Wie Keto gegen Heißhunger wirkt

Wenn Du Dich ketogen ernährst, gibst Du Deinem Körper konstant Energie – und zwar aus Fett. Anders als Zucker lässt Fett Deinen Blutzucker nicht Achterbahn fahren. Das sorgt für stabile Energie, mehr Ruhe im Kopf und weniger Gelüste.
Viele meiner Klientinnen berichten, dass sie nach wenigen Tagen Keto plötzlich merken: „Ich denke gar nicht mehr ans Snacken.“
Der Grund: Dein Körper ist im Fettstoffwechsel angekommen – und das verändert auch Deine hormonelle Steuerung von Hunger und Sättigung.

Besonders effektiv ist Keto bei:

– starkem Süßhunger
– Insulinresistenz
– emotionalem Essen
– Energieeinbrüchen am Nachmittag
– ständigem Verlangen nach Snacks
Wichtig ist dabei, dass Du nicht einfach wahllos Kohlenhydrate weglässt. Entscheidend ist, dass Deine Ernährung ausgewogen ketogen aufgebaut ist – mit ausreichend Fett, moderatem Eiweiß und kaum Zucker.

Mein Tipp: Keto funktioniert nicht halbherzig

Wenn Du zu wenig isst oder ständig bei der Zusammensetzung schummelst, bleibt Dein Körper im Zuckermodus – und der Heißhunger kommt zurück. Ein richtiger Keto-Einstieg ist daher das A und O.

Ein passendes Rezept für Deinen Anti-Heißhunger-Start

Kokos-Chia-Creme mit Vanille
Zutaten für 1 Portion:
– 150 ml ungesüßte Kokosmilch (aus der Dose)
– 1 EL Chiasamen
– 1 Messerspitze echte Vanille
– 1 Prise Zimt
– optional: 3 Tropfen flüssiges Stevia oder ein Hauch Erythrit
Zubereitung:
Kokosmilch in ein Glas geben, Chiasamen, Vanille und Zimt unterrühren. Mindestens 2 Stunden im Kühlschrank quellen lassen, besser über Nacht. Vor dem Essen noch einmal umrühren. Optional leicht süßen.
Nährwerte:
Fett: 21 g
Eiweiß: 3 g
Kohlenhydrate: 4 g (davon verwertbar: ca. 2 g)


Wenn Du aus diesem Hamsterrad aus Heißhunger, Snackattacken und Zuckerdrang raus willst, dann starte mit einem Keto-Plan, der genau auf Deinen Alltag passt. Ich begleite Dich gern dabei.



Was ist Keto?

Wenn Du Dich mit gesunder Ernährung beschäftigst, stolperst Du früher oder später über den Begriff Keto. Vielleicht hast Du gehört, dass man damit abnehmen kann, dass weniger Heißhunger auftritt oder dass sich die Konzentration verbessert. Aber was genau steckt hinter der ketogenen Ernährung – und für wen ist sie überhaupt sinnvoll?

Die Grundlage der ketogenen Ernährung

Keto steht für „ketogen“ – und das bedeutet nichts anderes, als dass Dein Körper seinen Energiestoffwechsel umstellt. Statt Glukose aus Kohlenhydraten nutzt er Fett als Hauptbrennstoff. Dabei entstehen sogenannte Ketonkörper, die nicht nur Energie liefern, sondern auch entzündungshemmend wirken können.
Damit das funktioniert, reduzierst Du Deine Kohlenhydratzufuhr auf ein Minimum. Typisch sind etwa 20–30 g verwertbare Kohlenhydrate pro Tag. Gleichzeitig wird der Anteil an gesunden Fetten erhöht. Eiweiß bleibt in einem moderaten Bereich, um den Stoffwechsel nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.



Warum viele mit Keto beginnen

Die meisten starten mit Keto, weil sie Gewicht verlieren wollen – und das oft erfolgreich. Doch Keto kann noch viel mehr. Viele berichten von:
– stabiler Energie über den Tag
– besserer Konzentrationsfähigkeit
– weniger Heißhunger
– besserem Schlaf
– einem ruhigeren Magen-Darm-Trakt
Vor allem bei chronischen Entzündungen, Insulinresistenz, PCOS oder Hashimoto kann Keto gezielt unterstützen – vorausgesetzt, die Ernährung ist gut geplant.


Was Du bei Keto vermeiden solltest

– Zucker, Süßigkeiten, Fruchtsäfte
– Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln
– Haferflocken, Mais, Hülsenfrüchte in großen Mengen
– stark verarbeitete Lebensmittel
Stattdessen setzt Du auf frische, nährstoffreiche Lebensmittel wie:
– Eier, Fleisch, Fisch
– Nüsse, Samen
– Blattgemüse, Zucchini, Brokkoli
– Avocado, Oliven, Kokosöl
– hochwertige Milchprodukte wie Sahne, Käse oder griechischer Joghurt


Was ist mit Kalorien?

Keto ist keine klassische Kalorien-Diät. Trotzdem zählt die Menge – vor allem, wenn Du abnehmen willst. In meinen Plänen kombiniere ich daher ein stabiles Kaloriendefizit mit einer anti-entzündlichen Keto-Struktur, damit Du dauerhaft dranbleiben kannst, ohne Hunger.


Ein einfaches Keto-Rezept für Deinen Einstieg


Zucchini-Feta-Pfanne mit Walnüssen


Zutaten für 1 Portion:
– 1 mittelgroße Zucchini
– 100 g Feta (aus Schafmilch)
– 1 EL Olivenöl
– 1 kleine Handvoll Walnüsse (ca. 15 g)
– frischer Thymian oder Oregano
– Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Zucchini in dünne Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit Olivenöl bei mittlerer Hitze etwa 7–8 Minuten braten, bis sie leicht gebräunt sind. In der Zwischenzeit den Feta zerbröseln und die Walnüsse grob hacken. Zucchini leicht salzen und mit Pfeffer würzen. Dann Feta und Walnüsse dazugeben, 2 Minuten mitbraten und mit frischen Kräutern bestreuen.
Nährwerte:
Fett: 28 g
Eiweiß: 16 g
Kohlenhydrate: 6 g